Input 20-16: Verwaltung, Management und Kooperation – Die neue Herausforderung der Städte

Städte sind grossen Transformationsprozessen ausgesetzt. Global sind sie die grösseren Treiber als die Nationen. In der Schweiz stehen sie vor der Herausforderung, mit kleiner Masse eine hohe Anziehung zu erreichen. Gemessen an der Vergangenheit müssen sie verstärkt die sich wandelnden Bedürfnisse von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt bedienen. Und sie müssen Digital affin werden. Gesamthaft erfordert das eine steigende Effizienz in allen Handlungsfeldern.
Dass Städte effizienter werden sollen, war bereits in den 80er Jahre des letzten Jahrhunderts bekannt. Neue Stadtphilosophien wurden gefordert, das Stadtmanagement ins Spiel gebracht. Angekommen ist die Botschaft nicht.
 
Aber jetzt soll alles anders werden. Die Notwendigkeit für Veränderungen ist zu offensichtlich. Und die Möglichkeit, Daten und Prozesse technologiebasiert zu gestalten, ist ein Teil der Lösung. Smart City, die Intelligente Stadt, wird offeriert. Sie ist das Label für die Zukunftsfähigkeit der Stadt. 
Smart City, ein Begriff und ein Wortspiel, das verunsichert. City ist aus globaler Sicht die Stadt. Im Schweizer Sprachgebrauch steht die City als Stadt-Zentrum. Die City von Zürich ist die Innenstadt, nicht die Stadt Zürich in ihrer Gesamtheit.
Smart steht für intelligent und meint damit die lernenden, technologiebasierten Systeme. Digitale Intelligenz schliesst den Menschen nicht aus. Sie verlangt ein intelligentes Handeln der gesamten Stadtgesellschaft.
Die smarte Stadt, deren digitale Welt, ist mehrschichtig. Das passt ganz und gar nicht mit der Realität überein. Denn Bund, Städte und Gemeinden sind strikt sach- und themenorientiert. Für ämterübergreifendes Handeln gibt es keinen Platz.
Die smarte Stadt zählt auf die Wirtschaft und die Gesellschaft. Sie sollen ihren Teil einbringen. Auch das passt nicht mit der Realität zusammen. Denn wir vertrauen immer noch auf Reglementierung und monetäre Anreize.
Die gelebte smarte City verlangt einen Strukturwandel. Verwalten genügt nicht mehr, entscheidend wird das Management von Prozessen und eine kooperative Haltung aller Akteure sein.
Das bedeutet einen Verhaltens-, Wissens- und Kulturwandel von ungeahnter Tragweite. Dieser Wandel ist die grosse Schweizer Herausforderung. Der Kunstbegriff Smart City ist wie ein Überraschungs-Ei: Man weiss nicht, was dabei herauskommt.

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