Input 19-09: Kaufkraft wird überschätzt

Die Innenstädte zeichnen sich aus durch ein grosses, vielfältiges Angebot im stationären Detailhandel, in der Gastronomie und den persönlichen Dienstleistungen. Mittelgrosse und gar kleine Städte, neue Stadtquartiere, sie alle sollen ein umfassendes Versorgungsangebot und belebte Erdgeschosse aufweisen. Die Politik, die Bewohner, die kommunalen Verwaltung und auch die Planenden bis hin zu den Investoren. Sie alle sehen nur Konsumenten.

Dabei ist es überall gleich, die Nachfrage nach Anbietern ist schlicht gering, weil die Wirtschaftlichkeit nicht gegeben ist. Es fehlen Kunden, oder deren Ausgabefreudigkeit ist gering. Ein Grund dafür ist der finanzielle Spielraum der Mehrheit der Haushalte. Dieser ist bei vielen limitiert. Kann das sein in der reichen Schweiz?

Immer wieder wird uns gesagt, dass die Schweiz zu den reichsten Ländern gehört. Gemeint ist damit das durch die Bewohnerzahl geteilte, sehr hohe  Gesamtvermögen.

Fakt ist, dass der Median, also die Realität, etwas anderes aussagt. 50% der Reineinkommen liegen unter CHF 52‘000.-. Bei rund 65% der Haushalte liegt das Vermögen unter CHF 100‘000.-. 30% der Schweizer sind nicht in der Lage, eine unverhoffte Ausgabe zu tätigen. Rund zwei Drittel der Personen in der Schweiz haben kaum Spielraum für Konsumausgaben.

Aufgrund der Einkommen zeigt sich, dass die Vielfalt des Versorgungsangebotes weiter abnehmen und die Nachfrage nach Tiefpreisgütern gross bleiben wird. Insbesondere für Zentrumsgebiete ist das eine grosse Herausforderung. In diesen ist der Betrieb von Geschäften sehr teuer.

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